Schlagwort-Archive: Objektivismus

Der Placebo-Effekt als Körper-Geist-Problem: Biologische Kausalketten erklären nichts

Kapitel 1.3 aus der Beitragsreihe Placebo & Placebo-Effekt (→ Gliederung)

Die Bezeichnung Bedeutungsantwort anstatt Placebo-Effekt macht laut Schmidt und Walach (2016) erstmals offensichtlich, was eigentlich das wissenschaftliche Problem an einer Placebo-Wirkung ist: Dies ist kein geringeres als das philosophische Körper-Geist-Problem selbst. [1] Wie soll etwas zunächst rein psychisch-Verstandenes – Bedeutung – eine Veränderung in der materiellen, rein physikochemisch beschreibbaren Welt herbeiführen können? Hier drängt sich eine schwierige theoretische Frage auf, nämlich: Inwiefern sollte die Generierung von Bedeutung überhaupt in rein mentalistischen Termen, also nur in der Psyche lokalisiert, verstanden werden? Ungeachtet dessen besteht ein fundamentaler Mangel an Modellen und Konzepten, um zu einer wissenschaftlichen Beschreibung des Verhältnisses von kategorisch völlig unterschiedlichen Ebenen zu gelangen.

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Das Subjekt in Medizin und Biologie im Zusammenhang mit psychosomatischer Stigmatisierung

1. Das Subjekt in der Medizin

Körperliche und psychische Erkrankungen mit jeweils physischen oder psychogenen Ursachen werden in der westlichen Humanmedizin nach klar separierten Domänen erforscht und behandelt. Der geteilte Patient [1] geht mit seinen Magenschmerzen zum Gastroenterologen, mit seinem Herzleiden zum Kardiologen, mit seinem Übergewicht zum Ernährungsberater, mit seinen Panikattacken zum Psychiater und mit seinen Eheproblemen zum Paartherapeuten.

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Vom Dazwischen des Lebendigen

Untersucht die Biologie als ‚Lebenslehre‘ tatsächlich Leben?

Anstatt der Synthese des Lebendigen in seiner komplexen Ganzheit funktioniert die moderne Biologie über eine Fragmentierung lebender Organismen in ihre molekularen Einzelteile. Folglich besteht ihre größte Errungenschaft in der Entdeckung der vermeintlich kleinsten Bausteine des Lebens, des ‚Codes des Lebens‘ – der DNA. Je mehr wir die technologische Herrschaft über die Mechanismen der Biomaschinerie erlangen, desto weniger scheinen wir etwas von der Bedeutung des Lebens zu verstehen. [1]

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