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Der oder die Placebo-Effekte? Ein Problem vorhandener Erklärungsansätze

Kapitel 3 aus der Beitragsreihe Placebo & Placebo-Effekt (→ Gliederung)

Der oder die Placebo-Effekte? Physiologische und/oder subjektive Reaktionen auf den nicht-physikochemisch wirkenden Anteil medizinischer Intervention werden von den meisten als ein und dasselbe Phänomen verstanden: Placebo-Effekt, z.B. das Verschwinden eines Ausschlags und Schmerzlinderung infolge einer vorgetäuschten Behandlung. Dadurch wird aber indirekt nach einem einzigen Grundmechanismus gefragt, der jeder Placebo-Antwort (der bessere Terminus ist meaning response, Bedeutungsantwort) [1] zugrunde liegen müsste. Gibt es denn einen solchen Mechanismus? Miller und Kaptchuk (2008) [2] bemängeln, dass die Verwendung des Singular Verwirrung stiftet, einer von vielen Faktoren im konzeptuellen Durcheinander um dieses Thema (siehe z.B. Kapitel 1.1).

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Was ist der Placebo-Effekt (nicht)?

Kapitel 1.1 aus der Beitragsreihe Placebo & Placebo-Effekt (→ Gliederung)

Bevor man irgendetwas wissenschaftlich untersuchen kann, braucht es zuallererst ein Konzept. Eine Idee davon, wonach man eigentlich sucht. Keiner wäre je auf den Gedanken gekommen, schwarze Löcher im Weltraum zu erforschen, wenn eine solche Merkwürdigkeit nicht schon vorher rein abstrakt auf dem Papier existiert hätte. Niemand kann Ergebnisse über etwas sammeln, ohne sich auf irgendeine Definition der Sache zu stützen. Ob die Konzeptualisierung besonders gut oder schlecht ist, spielt keine so große Rolle, solange die anderen ungefähr wissen, wovon man spricht. Meistens hat sich eine bestimmte Denkweise als Standard durchgesetzt. Sie ist dann kaum mehr aus den Köpfen zu bekommen, obwohl vielleicht längst jemand eine bessere Definition aufgestellt hat.

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