Kapitel 1.2 aus der Beitragsreihe Placebo & Placebo-Effekt (→ Gliederung)
Wenn die meisten Dinge innerhalb einer medizinischen Situation sowieso irgendeine Bedeutung für uns haben, sollte es dann nicht ständig zu ausgeprägten Placebo-Effekten kommen? Ist es dann nicht beinahe egal, nach welcher Methode man behandelt wird, solange der Doktor möglichst auffällig sein Stethoskop schwingt? Und gilt das für alle Menschen gleichermaßen? Kapitel 1.1 legte dar, dass ein Placebo-Effekt als die biologische und/oder subjektive Veränderung des Patienten-Zustands in Antwort auf bedeutungsvollen klinischen Kontext verstanden werden kann. Ein Placebo-Effekt bzw. ein solcher ‚Bedeutungseffekt‘ wird im Gegensatz zu einem rein pharmakologischen also durch diverse Signale und psychosoziale Faktoren ausgelöst. An ein paar ausgewählten Studienbeispielen soll in den folgenden Abschnitten nun etwas detaillierter gezeigt werden, wie stark sich die ‚Bedeutung‘ von menschlichen und nicht-menschlichen Placebo-Faktoren auf Patienten auswirkt.
Der Placebo-Effekt und Bedeutungsfaktoren in der Medizin weiterlesen