Kapitel 2 aus der Beitragsreihe Placebo & Placebo-Effekt (→ Gliederung)
Man stelle sich folgendes vor: Jemand klagt über Kopfschmerzen und nimmt eine Tablette, worauf sich schon bald die Beschwerden einstellen. Die Standardfrage ist nun, wie groß hier der Anteil des Placebo-Effekts und der einer pharmakologischen Wirkung war. Wenn vernachlässigt wird, dass hier noch weitaus mehr als die zwei genannten Effekte beteiligt sein können, würde das eine quantitative wie qualitative Überschätzung sowohl von Placebo-Effekt als auch Pharma-Effekt implizieren. Es muss somit methodisch ausgeschlossen werden, dass die Verbesserung nicht einfach nur auf Einbildung basiert oder etwa hauptsächlich durch eine Verhaltensänderung erklärbar ist. Im Kopfschmerz-Beispiel hätte die Person zusätzlich zur Tablette auch weitere schmerzlindernde Maßnahmen ergreifen können, z.B. Ausruhen mit einem kalten Tuch auf der Stirn oder ein Spaziergang an der frischen Luft.
Der Placebo-Effekt kann (nicht) durch andere Effekte erklärt werden und wird (nicht) in „Placebo-Studien“ untersucht weiterlesen