Vita

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Melina Licht
B.Sc. Biologie
M.Sc. Immunologie

aktuell möchte ich:

im Rahmen meines Philosophiestudiums ein Thema für eine Doktorarbeit entwickeln

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>> Es ist der Sinn meiner Existenz, dass das Leben eine Frage an mich hat. Oder umgekehrt: Ich selber bin eine Frage, die an die Welt gerichtet ist, und ich muss meine Antwort beibringen, sonst bin ich bloß auf die Antwort der Welt angewiesen. <<

C. G. Jung

Es folgen Leseempfehlungen, die mich seit dem Biologie-Abschluss geprägt haben, und die diesen Blog in meinen grundlegenden Interessenshintergrund einordnen:

  • Carl-Gustav Jung
  • Joseph Campbell
  • J. Ulnik: Skin in Psychoanalysis
  • B. Broom: Meaning-full Disease; Transforming Clinical Practice Using the Mindbody Approach: A Radical Integration
  • H. Ellenberger: Die Entdeckung des Unbewussten, Geschichte und Entwicklung der dynamischen Psychiatrie von den Anfängen bis zu Janet, Freud, Adler und Jung
  • T. Fuchs: Das Gehirn – ein Beziehungsorgan, eine phänomenologisch-ökologische Konzeption

Kleine Hintergrundgeschichte:

Im ersten Semester meines Masters Immunologie wurden wir vom Dozenten gefragt, was uns am meisten am Thema Immunsystem interessiert. Ich, durch psychodynamische Lektüren beeinflusst, antwortete so etwas wie, „was Autoimmunkrankheiten philosophisch bedeuten, also wenn sich der eigene Körper gegen einen wendet“. Natürlich kam ich mir damit ein wenig dumm und großspurig vor, so etwas ist ja nicht der Fokus eines biomedizinischen Studiums. Doch die ganzen Vorlesungen hindurch hat es mich einfach nicht interssiert, welche Proteine und Moleküle nun auf welche technische Weise miteinander interagieren, und welche zusätzlichen Zwischenschaltungen man noch alles entdecken kann. Ich hatte nicht das Gefühl, dass man dadurch etwas Neues über Krankheiten lernt – das mechanische Prinzip ist ja immer das gleiche. Und ich stehe immer noch zu meiner damaligen Antwort, weil das tatsächlich die Frage ist, die mich bis heute beschäftigt. Ich bin auch nicht die einzige, die jemals so gedacht hat. Was bedeutet es denn, wenn sich ein Teil des eigenen Körpers in endogener Aktivität, sei es in Form von Krebs oder autoimmuner Entzündung, gegen sich selbst richtet, wodurch letztlich die Integrität des Organismus zerstört wird? Man kann eine solche Frage psychoanalytisch untersuchen oder auch rein theoretisch. Letzteres beeinflusst jedenfalls die Art, wie wir Immunkrankheiten erforschen. Weil ich mich seit jeher für den Symbolcharakter von Autoimmunkrankheiten interessiert habe, suchte ich nach einer Verbindung von Psychologie und Immunologie. Ich sah es auch irgendwie als Herausforderung an, Leuten zu beweisen, dass der Zusammenhang von immunologischen Hautkrankheiten und der Psyche im Sinne des Symbols Haut als „Grenze“, „Schutz“, „Kontakt“, „Identität“ etc. mehr als nur ‚Kindergarten-Esoterik‘ ist (wie man die skeptische Reaktion meiner Kommilitonin durchaus hätte verstehen können), sondern eine philosophische Basis mit wissenschaftlichen Mehrwert haben kann. Als ich auf Psychoneuroimmunologie aufmerksam wurde, wollte ich in dem Gebiet meine Masterarbeit schreiben. Letztendlich wurde daraus die Untersuchung von Cortisol und einem Immunfaktor (IL-6) aus humanen Zeitreihendaten anhand eines mathematischen Modells. Das stellte mit der Verbindung von Hormon- und Immunssytem zumindest schonmal einen systemischen Ansatz dar. Dass Immunprozesse immerhin über eine enge Kommunikation mit dem Gehirn reguliert werden, wurde in meinem Studium eigentlich kaum behandelt, wenn dann nur am Rande. Dabei sollte der Verbindung von Systemen eine mindestens genauso große Aufmerksamkeit zukommen, wie den Bestandteilen der Systeme selbst.

Wissenschaft und Philosophie in Wechselbeziehung

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